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Tag der Artenvielfalt 2019

Biodiversität in der Wauwiler Ebene

Der GEO-Tag der Natur 2019 welcher am 25.-26. Mai in der Wauwiler Ebene und deren Umgebung durchgeführt wurde, war breit abgestützt. In der Trägerschaft und/oder im Organisationskomitee waren folgende Organisationen vertreten: WWF Luzern, Pro Natura Luzern, Birdlife Luzern, Schweizerische Vogelwarte, Naturforschende Gesellschaft Luzern, Verein Netz Wauwiler Ebene und Naturmuseum Luzern.

Insgesamt 41 Fauna- und Floraexperten für insgesamt 19 Artengruppen wiesen 1127 Arten nach. Besonders erwähnenswert ist der vom Aussterben bedrohte Laufkäfer Agonum viridicupreum der auf der Fläche „Eiche“ im Schötzermoos nachgewiesen wurde. Auch 12 stark gefährdete Arten konnten nachgewiesen werden: Stumpfsporiger Risspilz Incybe amblyspora (Chotteler Gütsch), Buntes Vergissmeinnicht Myosotis discolor (Hagimoos), (Mühlekanäle Alberswil), Gefurchter Ackersalat Valerianella rimosa (Fläche Eiche, Schötzermoos), Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinsiana (Wolermoos und Mösli), Spitze Sumpfdeckelschnecke Viviparus contectus (Naturlehrgebiet), Verkannter Zwergschwimmkäfer Hydrophorus incognitus (Hagimoos), Gelbbauchunke Bombina variegata (Naturlehrgebiet Ettiswil), Kreuzkröte Epidalea calamita (Naturlehrgebiet, NAVO-Streifen, Karpfenteiche), Kammmolch Triturus cristatus (Naturlehrgebiet) und Nördliche Ringelnatter Natrix natrix (Naturlehrgebiet).

Es gab auch floristische und faunistische Überraschungen, darunter etliche Neu- und Wiederfunde, die zumindest regional, zum Teil aber auch im gesamtschweizerischen Kontext interessant sind. So wurde im Hagimoos der Schwertlilien-Warzenkäfer Cerapheles terminatus erstmals ausserhalb der Westschweiz nachgewiesen und das Doppelzahnmoos Didymodon insulanus wurde am Engelberg erstmals für die Zentralschweiz festgestellt. Neu für die Zentralschweiz sind 38 Arten, 29 Arten wurden bereits anderswo in der Zentralschweiz nachgewiesen, sind aber neu für den Kanton Luzern. Weitere 139 Arten wurden bereits im Kanton Luzern nachgewiesen, sind aber neu für das Untersuchungsgebiet.

Die Bedeutung der bestehenden Naturschutzgebiete wird durch die Ergebnisse des GEO-Tags unterstrichen die Bedeutung weiterer Gebiete erscheint in einem neuen Licht. Auffällig ist beispielsweise die Häufung von Vorkommen seltener, z. T. thermophiler Käferarten im Gebiet Engelberg ob Egolzwil (u. a. Dorcatoma setosella, Cardiophorus nigerrimus, Cryptocephalus violaceus). Dieses Gebiet sollte aus naturschutzfachlicher Sicht vor weiterer Überbauung geschützt, extensiv genutzt und richtig gepflegt werden. Viele interessante Funde gelangen auch im Fokusgebiet Sonnenhof u. Umgebung. Äusserst schützenswert ist dort aus koleopterologischer Sicht der alte Kirschbaumbestand beim Schützenhaus Knutwil. Die Fläche „Eich“ im Schötzermoos mit Vorkommen mindestens einer stark gefährdeten und einer vom Aussterben bedrohter Art macht deutlich, dass auch aufgewertete Flächen im Agrarraum Lebensraum für sehr anspruchsvolle Arten bieten können, vor allem wenn nicht nur eine „landesübliche“ Aufwertung nach Direktzahlungsverordnung ausgeführt wird, sondern auf die spezifischen Ansprüche gefährdeter Arten eingegangen wird.

Der GEO-Tag der Natur war ein Publikumserfolg, vor allem auch weil er mit dem gleichzeitig stattfindenen Moostag und mit Anlässen anlässlich des „Festivals der Natur“ im Naturlehrgebiet Ettiswil kombiniert werden konnte. Das Wetter trug dazu bei, dass am Sonntag über 3000 Besucher in der Wauwiler Ebene anwesend waren. Die meisten von ihnen waren wohl wegen des „Moostags“ gekommen, der ein sehr attraktives Angebot darstellte, aber auch das Expertenzentrum und die Exkursionen des „GEO-Tages der Natur“ war gut besucht.

Schlussbericht

Schlussbericht vom GEO-Tag der Natur 25. – 26. Mai 2019 im Gebiet Wauwiler Ebene und Umgebung

Der Schlussbericht fasst die Veranstaltung zusammen und präsentiert die Resultate der folgenden Themenbereichen: Säugetiere (Wildtiere), Vögel, Amphibien und Reptilien, Mollusken, Krebse, Spinnen, Libellen, Käfer, Wildbienen, Schmetterlinge, Wanzen und Zecken, Heuschrecken, Fliegen, Libellen, Gefässpflanzen, Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Pilze.

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Beobachtungsstand mit Einblick in die Hecke

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